Traditionelle Astrofahrt war wieder erfolgreich

Unsere diesjährige Astro-Exkursion fand in der ersten Aprilwoche statt. Das mit dem Erfolg ist übrigens keine Selbstverständlichkeit. Um mehr als im licht- und luftverschmutzten Himmel Berlins beobachten zu können, braucht man schon eine klare Sicht, keinen Dunstschleier oder gar Bewölkung. Die Insel Usedom bietet statistisch gesehen als sonnenreichste Insel Deutschlands gute Voraussetzungen. Schon bei der Ankunft in Heringsdorf bei schönstem Sonnenschein ging es mit astronomischen Beobachtungen los. In der Volkssternwarte „Manfred von Ardenne“ erlebten wir eine Sonnenprojektion und beobachteten die Venus durch ein Fernrohr. Am Abend trafen wir im Schullandheim Peenemünde ein, unsere traditionelle Unterkunft für die Astro- Fahrten. Bereits die erste Nacht war im wahrsten Sinne des Wortes sternenklar. So konnten wir mit Begeisterung (und sehr wenig Schlaf) gleich zahlreiche Beobachtungsaufgaben der Woche durchführen.
Im Astrounterricht gehen wir auch auf die spannende Geschichte der Raumfahrt ein. Peenemünde gilt als historische Geburtsort der Raumfahrt, da hier erstmalig eine Rakete die Grenze zum Weltraum erreicht hat. Nur muss man wissen, dass dies eine im zweiten Weltkrieg entwickelte Waffe war, die als „Wunderwaffe“ oder auch „Vergeltungswaffe“ für Deutschland noch den Sieg bringen sollte. In der Nachkriegszeit wurde auf Basis der hier stattgefundenen Forschung und Entwicklung die Raumfahrt in den USA und der Sowjetunion vorangetrieben. Die Großmächte rangen um die Vormachtstellung im All. Schließlich gewannen die Amerikaner den Wettlauf mit ihren bemannten Mondlandungen, zuvor hatte stets die Sowjetunion die Nase vorn. Die vielen Facetten dieser ereignisreichen Epoche ergründeten wir hier vor Ort im Historisch-Technischen-Museum, hatten dazu eine umfassende Führung durch die Ausstellung, eine Rundfahrt durch das Gelände der ehemaligen Versuchsanstalt und erstellten zu den erteilten Forschungsaufträgen Vorträge und Präsentationen. Natürlich nutzten wir außerdem die Gelegenheit, weitere in Peenemünde vorhandene Sehenswürdigkeiten wie das U-Boot-Museum und die Phänomenta zu besuchen. Nachdem alle Arbeitsgruppen ihre Themen am letzten Nachmittag der Reise präsentiert hatten, klang die Woche am Lagerfeuer unter dem Sternenzelt aus. Wir haben viel gelernt und tolle, bleibende Eindrücke gewonnen.